Mi Ambiente

Liebe Freunde,

 

ich melde mich heute das letzte Mal zu meiner Arbeit. Das panamaische Umweltministerium nennt sich Ministerio de Ambiente oder kurz MiAmbiente, dass dies auch „Meine Umwelt“ heißen könnt, passt ganz gut.

Im April kam sowohl die neue Generation US-amerikanischer Peace Corps-Freiwilliger als auch der im April ernannte Umweltminister zu Besuch nach Macaracas.

Da die US-amerikanischen Freiwilligen auch in ökologischen Projekten arbeiten werden, haben wir sowohl mit Erdsäcken als auch Pflanzenbehältern gezeigt, wie man Setzlinge einpflanzt, um sie später als Jahrhunderte überdauernde Bäume auszupflanzen. Während die Nordamerikaner in zwei Gruppen durch den Dschungel geführt wurden, hatte ich noch kurz die Möglichkeit, mich mit dem Umweltminister zu unterhalten. Er hat in den Vereinigten Staaten studiert und war bereits in Deutschland, sehr sympathischer Typ. Nach dem deutschen Botschafter und dem Umweltminister fehlt für mich deutschen Umwelt-Freiwilligen eigentlich nur noch der Präsident der República de Panamá und der kommt schon am 24. Juni zum Gran Día nacional de la Reforestación, aber dazu gleich mehr.

Die letzten Monate wurde fleißig an den neuen Hochbeeten gebaut, die jetzt auch überdacht sind. Die von Ungeziefer und Unkraut geschützten Pflanzen können dort künstlich bewässert werden und ungehindert wachsen.

Seit ungefähr Mai hat in Panamá die Regenzeit angefangen. Neben ganz vielen tollen Insekten und Wasserknappheit (Hört sich komisch an: Kein Wasser in der Regenzeit, liegt aber daran, dass die Flüsse übertreten und verschmutzt werden.

Die Wasserversorgung bzw. Aufbereitung kommt (zumindest im entlegenen Bombacho) da nicht hinterher) wird jetzt auch für das nächste Jahr gepflanzt, was das Zeug hält. In der Trockenzeit gesammelte Samen, von Guayacán bis Avocado- und Mango-Kernen kommen in die neuen Multibehälter (kleine mit 40 Pflanzen und große mit 28). Die zukünftigen Bäume werden zuerst zu hundert in einem geschützten Beet zum Keimen gebracht. Dort werden sie ausgegraben und in größere Behälter, seien es Erdsäcke, einzeln oder zusammen eingepfanzt, bis sie schließlich als Bäumchen, wenn sich ein Abnehmer gefunden hat oder ein aufzuforstender Bereich freigegeben wird, ausgepflanzt werden. Hier (zu viele) Bilder zum Pflanzen:

Am 24. Juni findet der Gran Día nacional de la Reforestación in Los Santos statt. Letztes Jahr war ich am 17. August bereits bei diesem nationalen Umwelttag in Las Minas der Provinz Herrera. Für das Aufforsten wird alle 10 m ein Baum in einem extra dafür ausgemessenen Bereich eingepflanzt. In dem dafür ausgewiesenen Bereich haben wir diese Löcher (von Louis Sachar) vermessen und ausgehoben.

Reforestación
Gran día nacional de la Reforestación

Noch ein paar Kleinigkeiten am Ende:

Stummelschwanz (& Tigerhund) ist ausgewachsen. Deutlich größer als November bei den Schildkröten

Mein Fahrrad ist zerbrochen

zBrokenBike
broken bicycle

Hier noch zwei Bilder zur Transportsituation

Nun schließt sich der Kreis zu meiner Arbeit in Panamá. Die veraltete Umweltautorität ANAM, über die ich noch im August letzten Jahres geschrieben hatte, wird von dem neuen Umweltministerium abgelöst. Mein Freiwilligendienst neigt sich dem Ende zu und ich bin froh, dass ich Teil des Umbaus im Bosque el Colmón sein konnte. In dem letzten Jahr hat sich hier viel getan und ich bin zuversichtlich, dass auch in den nächsten Jahren die Umweltarbeit in Los Santos und ganz Panamá in fähigen Händen liegt. Ich hoffe ihr habt es genossen, vom Umweltschutz in Panamá zu lesen und bedanke mich für eure treue Leserschaft. Ohne eure Beteiligung an diesem Blog, sei es in Form von Kommentaren oder Zuspruch, hätte mir wahrscheinlich die Motivation gefehlt, täglich und aspektorientiert zu berichten. Vielen Dank!

 

Euer Willi

2 Gedanken zu “Mi Ambiente

  1. Wenn man das so liest könnte man ja fast traurig sein dass es vorbei ist, aber nur fast 😀
    War aber super mit dir dort gewesen zu sein, Respekt für das Aushalten gewisser Umstände und Miesepetrigkeiten.

    Viel Spaß in Nica!

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    • Vielen Dank, ohne dich hätte ich das Jahr wahrscheinlich nicht durchgehalten. Manchmal hat es ja auch fast Spaß gemacht, aber auch nur fast.
      Ebenfalls viel Spaß in Peru 😉

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